Funeral of Pain

„Lass ihn.“, raunte Ichigo Jeanne zu und schob sie beiseite, um nun selbst Soren gegenüber zu stehen.
Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden, startete der Grauhaarige auch schon einen Angriff auf ihn. In einem Feuerregen und einer kleinen Rauchwolke verschwanden Sorens rechter und Ichigos linker Arm, ehe sie erkannten, wer da ihre Arme so scheinbar mühelos festhielt.
„Hiermit seid Ihr festgenommen, Ichigo Tsuki. Eure Partnerin ebenfalls.“, tönte ein Soldat in einer scheinbar dicken Rüstung und musterte den Rothaarigen misstrauisch.

„Wie bitte was?!“, keuchte Jeanne hervor, als auch sie sich plötzlich von einem Soldaten gefangen sah. „Wieso…? Was soll das?“ Mit ein paar giftigen Blicken versuchte sie, den Wachposten los zu werden, aber es gelang ihr nicht.
„Was ist eigentlich mit dem Mädchen?“, fragte ein dritter, ebenso gepanzerter Soldat und deutete auf die bewusstlose Keira, die noch immer an der Wand lehnte.
„Wir brauchen nur ihre Splitter“, winkte der ab, der Ichigo und Soren hielt, „du kannst also machen was du willst.“

So schnell er konnte wandte sich Soren aus dem Griff des Soldaten, riss dem, der sich Keira näherte, die Beine weg und sprang zu der Weißhaarigen.
„Wagt es nicht, sie auch nur ein Mal zu berühren.“, fauchte der Grauhaarige, ehe er Keira huckepack nach und begann, sich mühselig durch die Reihen der zwei Soldaten zu kämpfen.
„Das ist sinnlos! Du kannst--“, wollte Ichigo den Shinda warnen, wurde aber von eben diesem unterbrochen.
„Erzähl mir nichts von Sinn und geh aus dem Weg!“, muffte Soren kühl zurück und rannte ohne ein weiteres Wort an Ichigo vorbei, auf den Gang.

„Was für ein Idiot.“, knurrte Jeanne ihm hinterher, auch wenn er es wohl nicht mehr hörte.
Dann fühlte sie, wie ihre Wache ihr etwas um das Handgelenk band und sie dann los ließ.
„Mitkommen.“, meinte er dann kühl.
„Solltet ihr nicht lieber dem Jungen folgen?“, hakte die Blonde eine Augenbraue hochziehend nach und dachte nichtmal im Entferntesten daran, sich zu bewegen.
„Der wird nicht weit kommen.“, winkte der Soldat ab und packte sie schließlich grob am Arm, um sie weiter zu ziehen.

Ichigo, der bereits ebenfalls ähnliche Bänder trug, musste feststellen, dass dies wohl ihre Kräfte unbrauchbar machten.
„Lass sie los.“, fauchte er den Soldaten an, der Jeanne festhielt und zog die Blonde schützend zu sich.
Unterdessen rannte Soren orientierungslos durch die Gänge.
„Verdammt… Warum kann der Ausgang hier nicht ausgeschildert sein…?!“, fluchte er leise für ich und warf einen besorgten Blick auf die bewusstlose Keira.

Diese war allerdings gar nicht mehr so bewusstlos, wie er dachte. Grummelnd drückte sie ihren Kopf kurz an seine Schulter, ehe sie zögerlich die Augen öffnete - und prompt keine Ahnung hatte, wo sie war.
„Ähm… Soren…?“, fragte sie flüsternd, „Was… Was zur Hölle ist hier los?“

„Du bist wach?“, fragte Soren halb freudig, halb überrascht.
„Na ja… du bist bewusstlos geworden. Dann hab ich diesen Urawieauchimmer angegriffen, womit seine Freundin auch nicht einverstanden warm er sie aber zurückgehalten hat und dann irgendwelche Soldaten aufgetaucht sind, um sie und uns gefangen zu nehmen, wir aber noch abhauen konnten.“, spulte er schnell hinunter, wobei er nicht nur einen Gewissensbiss verspürte.

„Ah ja…“, murmelte die Weißhaarige einsichtig, „aber… wieso war ich ohnmächtig…?“, hakte sie schließlich flüsternd nach und eher zu sich gemurmelt.
„Na ja, auch egal, wir müssen jedenfalls zurück!“, bestimmte sie danach als sie sich die Worte des Grauhaarigen nochmal gedanklich wiederholte, „Wir können die beiden ha nicht ihrem Schicksal überlassen!“

Vor Überraschung stolpernd wurde Soren langsamer und stoppte schließlich ganz.
„Und wie wir das können! Sie haben mich auf dich gehetzt, bis ich…“, konterte er merklich leiser werdend, ehe er sich wieder fing.
„Jedenfalls werde ich nicht zurücklaufen, um denen zu helfen!“

Irritiert zog die Weißhaarige eine Augenbraue hoch, ließ sie aber auch schnell wieder sinken.
„Fein. Wenn du nicht willst, dann lass mich runter, geh ich halt allein zurück. Immerhin kannst du mich nicht zwingen, auf dich zu hören.“, befand sie dann kalt.
„Es ist doch egal, was sie beiden gemacht haben! Fakt ist, se sich auch Shinda, wie wir, und sie brauchen wahrscheinlich Hilfe.“, setzte sie dann weitaus bittender hinzu und sah ihn dementsprechend an.

„Aber…“, setzte Soren hilflos an, hielt dann aber ihre Beine entschlossen fest.
„Dann lass ich dich aber nicht alleine gehen!“, protestierte er und seufzte schließlich.
„Und was meinst du, wo die jetzt sind?“

„Keine Ahnung, ich weiß ja ehrlich gesagt nichtmal, wo wir hier sind…“, murmelte sie und sah sich um.
Da, wo sie gerade standen, sah es so ziemlich genauso aus, wie da, wo ihre Zelle gewesen war.
„Weißt du denn, wie du zu dem Raum zurückkommen könntest?“, hakte sie schließlich nach.

„Ähm…“, überlegte Soren gedehnt, ehe ihm etwas einfiel.
„Also zwei Mal bin ich rechts abgebogen… Also jetzt zweimal… links!“, schlussfolgerte er - wenn auch ohne sein altbekanntes Grinsen im Gesicht - und lief los.

„Und nu?“, hakte Keira nach, als er um die beiden Ecken gelaufen war. „Ich weiß nämlich immernoch nicht, wo wir--“
„Was wollt ihr denn schonwieder hier?“, fragte eine kalte Stimme zu ihrer Rechten. Irritiert sah die Weißhaarige dort hin.
„Na guck mal Einer schau.“, gluckste Keira fröhlich, „Wir wollen euch helfen.“, meinte sie dann.
Jeanne - ihrerseits mit Ichigo in einer Zelle sitzend - zog eine Augenbraue in die Höhe.
„Warum solltet ihr und retten wollen?“

„Ich persönlich war ja dagegen…“, gab Soren leise zurück. Sichtlich der Idee einer Rettung abgetan, mustere er lieber die Steine.
„Warum solltet ihr uns dann helfen…? Nicht, dass diese Zelle so gemütlich wäre…--“, hakte nun Ichigo nach.
„Sind sie auch nicht…“, winkte der Grauhaarige missgelaunt schnell ab.

Schneller als Soren hätte reagieren können, hüpfte Keira von seinem Rücken und humpelte zu der Tür der Zelle.
„Bist du wahnsinnig, die Wachen kommen sicher gleich zurück!“, fauchte Jeanne und stand von der ungemütlichen Holzbank auf.
„Ihr kennt doch den Weg hier raus, oder?“, ignorierte die Weißhaarige sie einfach.
„Äh… klar.“, gab die Uraginimono zurück.
„Und warum befreit ihr euch dann nicht einfach selbst?“, hakte Keira nach.

„Weil’s hier so derbe gemütlich ist…“, murrte Ichigo genervt und seufzte auf.
„Diese Bänder hier verhindern den Gebrauch von Shinda-Kräften aller Art und setzen die körperliche Stärke zurück. Wir sind also wortwörtlich machtlos.“, erklärte der Rothaarige ungemein freundlich.
Soren mustere währenddessen das Schloss und überlegte. Theoretisch… müsste er nur einen Schlüssel formen.

„Und warum macht ihr die Bänder nicht einfach ab?“ Irritiert sah Keira von Uraginimono zu Uraginimono.
„Weil’s nicht geht, Sparlampe. Die Eigenen kann man nicht abmachen und ich trag selbst eins, also kann ich Ichigos nicht abmachen.“, knurrte Jeanne genervt.
„Na dann komm her, ich mach’s ab, dann kommt ihr hier auch raus.“, erklärte die Weißhaarige.
Mit einem zögerlichen Blick z ihrem Partner trat Jeanne einen Schritt auf sie zu.
„Warum zur Hölle wollt ihr uns helfen?“, fragte sie dann erstmal misstrauisch.
„Ach komm, Förmlichkeiten können wir später klären!“, drängelte Keira los.

Wenn man Sorens Freundlichkeit kannte, hätte man eigentlich erwarten können, dass er Ichigo zu sich heranwinken würde… aber, na ja.
Gespannt sah er lieber dabei zu, wie Keira erst Jeanne ihre ‚Fesseln‘ und dann Ichigos entfernte.
Sofort hoch Ichigo ein Bein, bereit die Tür aus ihren Angeln zu treten.

„Warte!“, hielt Jeanne ihn sofort auf, „Das wär zu laut!“
„Wie wollt ihr da sonst raus kommen?“, hakte Keira nach und sah sie fragend an.
„Dein kleiner Kumpel könnt helfen.“, meinte die Blonde und deutete auf Soren.
„Echt?!“ Fragend drehte die Weißhaarige sich zu ihm um.
„Na dann mach mal.“, befand sie dann und humpelte einen Schritt zur Seite.

Etwas widerwillig murmelnd trat Soren an das Schloss heran, ließ seinen rechten kleinen Finger zu einem Schlüssel werden und öffnete mühelos das Hindernis, während er Ichigo böse musterte.
„Es ergäbe für mich weder Nutzen, noch Sinn, dich jetzt zu fangen. Also musst du mich auch nicht so ansehen, als wolltest du mich umbringen.“, murrte Ichigo und trat mit Jeanne aus der Zelle, während Soren schon wieder Keira Huckepack nahm.

„Ähm…sowas kannst du…?“ Planlos musterte diese eine Weile Sorens Finger, als dieser sich plötzlich in Bewegung setzte.
„Ich hab keine Ahnung, warum, aber folgt uns.“, erklärte Jeanne und lugte vorsichtig um eine Ecke, ehe sie den Gang herunter lief.

„Ja, ähm…also…Ach, das erklär ich dir später!“, gab Soren verlegen zurück und folgte Jeanne so schnell er konnte, Ichigo aber nicht aus den Augen lassend.
Nach einigen Minuten erreichten sie schließlich einen großen Balkon, wobei Soren nicht umhin kam, einen Blick nach unten zu werfen.
„Und, irgendwelche schlauen Ideen?“, fragte der Rothaarige fies grinsend.
„Da retten nicht darin besteht, dich als Fallschirm zu benutzen…“, murmelte Soren, als ihm eine Idee kam.